Die richtigen Worte: Wie schreibe ich einen Förderantrag?

Bevor es ans Schreiben geht, sollten Sie die aktuellen Ansprechpartner und Kontaktdaten der Stiftung recherchiert und sich über die Details zum Antragsablauf informiert haben. Denn viele Stiftungen haben konkrete Vorstellungen und Vorgaben, wie ein Antrag aussehen muss. Wer nicht an Formalitäten scheitern will, ist gut beraten, sich daran zu halten.

So befassen sich manche Stiftungen nur mit ausführlichen Anträgen, andere wünschen erst eine Kurzbeschreibung. Manche Stiftungen stellen vorgefertigte Antragsformulare zur Verfügung, andere haben eine Liste der einzureichenden Unterlagen. Den einen perfekten Förderantrag gibt es also nicht. Gut ist der Antrag vielmehr dann, wenn er – inhaltlich und formal – genau zu der ausgewählten Stiftung passt.

Trotzdem gibt es einige Tipps, die es zu beachten lohnt, und einige Aspekte, die man im Blick haben sollte:

Schreiben Sie prägnant, knapp und treffend, formulieren Sie kurz und bündig. Floskeln, umständliche Konstruktionen und unverständliche Fachterminologie sind zu vermeiden.

Je nach Größe des Projekts, beantragter Fördermittel und Vorgaben der Stiftung variiert die Länge des Antrags. Bei einem kleinen Projekt könnten einige Seiten reichen, bei einem großen wird in der Regel ein ausführliches Dossier mit Begleitschreiben erwartet.

Der Aufbau sollte logisch sein. Abhängig vom Umfang sollte es Gliederung und Inhaltsverzeichnis geben. Orientieren Sie sich auch hier an den Vorgaben der Stiftung!

Das Layout sollte gut lesbar und ansprechend sein. Passen Sie die Gestaltung Ihrem Thema an und dem Bild, das Sie von sich vermitteln wollen! Entscheiden Sie sich bewusst für oder gegen Farbe, Bilder, für ein bestimmtes Papierformat und eine bestimmte Papierqualität! Auch über die Gestaltung der Titelseite sollten Sie sich Gedanken machen. Die entstehenden Kosten sollten dem beantragten Förderbetrag gerecht werden. Ziel ist es, ein professionelles Bild zu vermitteln – aber nicht den Eindruck, Sie gingen mit Geld verschwenderisch um.

Hier nutzen Sie nun die vorbereiteten Informationen über sich selbst, das Projekt und die Stiftung: Beschreiben Sie anschaulich, präzise und konkret, wer Sie sind, um welches Projekt es geht und welche Art von Unterstützung Sie beantragen möchten!

Sollten keine formalen Vorgaben gemacht werden, kann ein Antrag so strukturiert werden:

Anschreiben: Auf das Anschreiben fällt der erste Blick der Stiftungsmitarbeiter – und dieser Blick entscheidet nicht selten darüber, ob der Antrag überhaupt näher betrachtet wird. Nennen Sie hier präzise, worum es bei dem Projekt geht und welche Förderung Sie genau beantragen. Stellen Sie auch dar, welchen Nutzen die Stiftung von einer Förderung hätte, und bieten Sie weitere Informationen und ein persönliches Gespräch an.

Titelseite: Enthalten sein sollten alle wichtigen Fakten: genauer Projektname, Förderzeitraum, Name und komplette Kontaktdaten Ihrer Organisation und Datum.

Zusammenfassung: Geben Sie hier auf höchstens einer Seite einen Überblick und überzeugen Sie, warum gerade dieses Projekt gefördert werden sollte. Nennen Sie die Kernpunkte des Projekts, die Zielgruppe und Zielsetzung, Ort, Dauer, Budget und Personal, ihre Qualifikation für das Projekt und die beantragte Förderung.

Die ausführliche Fassung des Antrags könnte so gegliedert sein:

Einleitung: Ordnen Sie das Projekt kurz ein, nennen Sie Inhalt und Ziel, Ihre Befähigung zur Umsetzung und den Grund für eine Anfrage bei dieser Stiftung.

Die Organisation: Stellen Sie hier die zusammengetragenen Daten und Fakten über sich selbst überzeugend zusammen. Es geht darum, von Ihrer Seriosität und Kompetenz zu überzeugen.

Das Projekt: Hier werden alle gesammelten Informationen über Ihr Projekt anschaulich präsentiert: Gehen Sie dabei auf alle in Schritt 1 genannten Fragen ein. Beschreiben Sie Ihre Vision und Ziele, nennen Sie Problem und Bedarf, Ablauf und Meilensteine, Protagonisten, Orte, Zeitpläne, Zielgruppe, Einmaligkeit des Projekts, geplante Öffentlichkeitsarbeit, Dokumentation, Erfolgskontrolle, etc. Seien Sie konkret und nennen Sie Zahlen!

Finanzplanung: Erstellen Sie eine Übersicht über alle anfallenden Kosten und deren Deckung. Nennen Sie konkrete Zahlen, fassen Sie einzelne Kostenpunkte aber zusammen. Die Planung sollte schlüssig, übersichtlich gegliedert und transparent sein. Klar hervorgehen sollte, was das Projekt insgesamt kostet, wie hoch Eigenmittel und andere Fördermittel sind, wo diese beantragt wurden, und wie viel Geld von der Stiftung kommen soll. Beachten Sie dabei die Richtlinien der Stiftung bezüglich anderer Fördermittel, Eigenanteil, etc. Die Stiftung wird die Finanzplanung genau unter die Lupe nehmen. Sie muss also realistisch sein und stimmen, sonst verspielen Sie Ihre Glaubwürdigkeit – und die Chance auf eine Förderung.

Fazit/Ausblick: Geben Sie eine kurze Zusammenfassung des Projekts und einen Ausblick auf die Zeit nach dem Projekt, die Effekte, aber auch die eventuelle Fortführung. Ein Dank an die Stiftung und eine Begründung, warum Sie sich für diese entschieden haben, finden ebenfalls hier Platz.

Anlagen: Gibt es wichtige und interessante Dokumente? Geben Sie sie in den Anhang. Fotos, Pläne, der aktuelle Jahresbericht, eine Imagebroschüre, Referenzen, eine CD oder ein Film könnten weitere relevante Informationen liefern oder Ihre Kompetenz bezeugen. Wählen Sie allerdings genau aus und überlegen Sie, was tatsächlich von Bedeutung ist.

Senden Sie den Antrag frühzeitig ab – auch wenn die Stiftung hierzu keine Vorgaben macht. Bedenken Sie: Es kann Monate dauern, bis eine Entscheidung fällt.