Jetzt müssen aus der Liste potentieller Förderer jene identifiziert werden, die tatsächlich für das eigene Projekt in Frage kommen.
Identifizieren Sie den Schwerpunkt der Stiftungsarbeit
Betrachten Sie zunächst den Stiftungszweck genauer, um herauszufinden, ob dieser zu ihnen passt! Haben Sie beispielsweise noch alle Stiftungen, die sich der Bildung widmen, auf der Liste, gilt es nun herauszufinden: Was meint die Stiftung mit Bildung konkret? Welchen Schwerpunkt und welche Zielgruppe hat sie? Denn Bildung ist ein weites Feld: Manche Stiftungen engagieren sich im Bereich der Frühförderung, andere haben Studenten im Blick, dritte unterstützen benachteiligte Schüler, wieder andere fokussieren sich auf Sprachförderung, auf hochbegabte Kinder, auf Musikunterricht oder Naturwissenschaften – um nur einige Beispiele zu nennen.
Zu beachten gilt außerdem: Gewährt die Stiftung überhaupt Förderungen der benötigten Art? Und welche Auswahlkriterien und Anforderungen gibt es? Viele Stiftungen haben genaue Vorgaben und Vorstellungen, wie Projekte sein sollen und nach welchen Kriterien sie ausgesucht werden. Passt Ihr Projekt nicht, lohnt sich die Bewerbung nicht.
Fördertradition, Förderhöhe und Finanzierungsumfang beachten
Werfen Sie auch einen Blick auf die Förderpraxis: Welche Projekte hat die Stiftung in jüngster Zeit gefördert? Welche Fördertradition gibt es? Passt Ihr Projekt in diese Linie? Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die Dimension der geförderten Projekte. Unterstützt die Stiftung einzelne Maßnahmen oder übergreifende Projekte? Setzt sich eine Stiftung beispielsweise für mehr Bewegung bei Kindern durch bundesweite Aufklärungskampagnen und Seminare für Lehrer und andere Multiplikatoren ein, wird das von Ihnen geplante Kinderfußballturnier keine Unterstützung finden, auch wenn es ebenfalls Bewegung fördert. Beachten Sie auch die finanzielle Dimension der Förderung. In welcher Höhe fördert die Stiftung Projekte? Handelt es sich um Anschub- oder Komplettfinanzierung? Ist die Stiftung Hauptförderer, möchte sie alleiniger Förderer sein oder unterstützt sie nur Projekte, für die es andere finanzielle Unterstützer gibt? Und: Passt das alles zu den eigenen Plänen?
Am Ende dieser Auswahl sollten maximal fünf Stiftungen stehen, die wirklich zu Ihnen und Ihrem Projekt passen. Denken Sie dabei auch daran, herauszufinden, ob es für das Einreichen von Anträgen bestimmte Termine gibt. Viele Stiftungen geben vor, wann ein Antrag für einen bestimmten Förderzeitraum spätestens vorliegen muss.
Auf weitere Informationssuche gehen
Auf der Suche nach all diesen, nicht immer leicht zu beschaffenden Informationen, kann zunächst die Website der Stiftung hilfreich sein. Mehr als ein Drittel der fördernd tätigen Stiftungen haben eine Internetpräsenz. Häufig stehen hier zahlreiche Informationen zur Verfügung. Aufschlussreich sind auch Infobroschüren, Jahresberichte, Newsletter, Pressemitteilungen, Zeitungsberichte, Bewerbungsrichtlinien, Fachpresse und Bücher. Viele dieser Dinge finden sich ebenfalls im Internet – aber nicht alle. Wenn Sie nicht weiterkommen, sollten Sie die Stiftung direkt kontaktieren. Wichtig dabei: Wer anruft oder eine E-Mail schreibt, sollte sich gut vorbereiten, so viel wie möglich bereits wissen und nur gezielte Fragen stellen.
Mit dieser Informationssuche finden Sie nicht nur heraus, welche Stiftung als Förderer tatsächlich in Frage kommt. Außerdem sammeln Sie wichtige Informationen für das Schreiben des passgenauen Antrags.